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Symphonie Passion

Neue spektakuläre Aufnahme aus dem Kölner Dom

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Kongenial eingefangen von Tonmeister Christoph Martin Frommen präsentiert Domorganist Prof. Winfried Bönig ein weiteres Mal große Musik im großen Raum. Da diese Aufnahme nur als Download ohne Booklet erscheint gibt es hier einige Anmerkungen zum Programm:

 

Marcel Dupré 1886-1971 Symphonie Passion, op.23

Dieses Werk entstand aus einer Folge von Improvisationen, die Marcel Dupré auf einer Amerika-Tournée 1921 an der berühmten Orgel des Wanamaker Store in Philadelphia spielte. Während der anschließenden Zugfahrt zum nächsten Konzertort skizzierte er Themen und Ideen und arbeitete sie drei Jahre später zu diesem monumentalen viersätzigen Werk aus. Die vier Sätze lauten "Die Welt in Erwartung des Erlösers", "Geburt", "Kreuzigung" und "Auferstehung".

Samuel Barber 1910-1981 Adagio for Strings, op.11

Barbers berühmtes Adagio ist eigentlich der zweite Satz eines Streich-Quartetts. Barber selbst fertigte das Arrangement für Streichorchester im Jahr der Komposition 1936. Bekannt wurde das Werk durch zahlreiche Aufführungen durch Arturo Toscanini ab 1938. Die hier zu hörenden Einrichtung für Orgel stammt von dem amerikanischen Dirigenten und Organisten Arthur Strickland.

Herbert Howells 1892-1983 Psalm Prelude op.32 No.3

Howells schrieb sein erstes "Set" mit drei Psalm Preludes in den Jahren 1915/16. Sie sind die ersten substantiellen Orgelwerke, in denen er seinen typischen ernsten und introvertierten Stil findet. Durch seine schlechte Gesundheit vom Kriegsdienst in Flandern befreit, erlebte er die Greuel und Verluste unter seinen Musiker-Kollegen aus der Ferne. Er verarbeitete diese Gefühle und Erfahrungen in seinen Psalm Preludes. Das dritte und abschließende des ersten Sets basiert auf Psalm 23 Vers 4 "und obwohl ich wandle im Tal des Todes, fürcht' ich kein Unglück; dein Stecken und Stab trösten mich". Es beginnt mit einem Motiv, das an eine Totenglocke erinnert, steigert sich bis zum Tutti und verebbt dann in für Howells charakteristischer Weise im Pianissimo.

Olivier Messiaen 1908-1992 Apparition de l'église éternelle

Messiaen schuf diese monumentale Vertonung der Macht und Ewigkeit der katholischen Kirche im Jahr 1932. Beginnend mit disharmonischen Akkorden in extrem langsamer Folge steigert sich das Werk bis zum acht Takte gehaltenen strahlenden C-Dur Akkord im Generaltutti der Orgel. Dann kehrt sich die Entwicklung um, und die Harmonien des Anfangs verklingen in der Ewigkeit. Hier ist die enorme dynamische Bandbreite der Orgel und die große Akusitk des Kölner Kathedralraumes hervorstechendes Stilmerkmal.

Winfried Bönig *1959 Lux et color

Den Abschluss der Aufnahme bildet das experimentelle Werk "Lux et Color" von Winfried Bönig, welches die Orgel auf eine ganz andere Art und Weise einsetzt: innerhalb von knapp 10 Minuten werden 11.000 Tonimpulse via MIDI von der Orgel selbst erzeugt. Dies entspricht in etwa 18 Tastenanschlägen pro Sekunde! Dazu "spielt" der Organist dann mit den Registerschaltern und erzeugt so immer wieder überraschende und unerhörte Klangfarben. Eine äußerst spannende Hörerfahrung! Inspiriert wurde das Werk durch das 2007 fertiggestellte Südquerhausfenster von Gerhard Richter. Die Bildung der Akkordsequenzen basiert auf ähnlichen mathematischen Algorithmen wie die Verteilung der farbigen Quadrate des Fensters.

 

 

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Downloadquellen für das digitale Album finden Sie auf der Seite Labels aeolus:

https://www.aeolus-music.com/Mehr/Nachrichten-und-Artikel/Neues-digital-only-Album-SYMPHONIE-PASSION