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Köln/DE, Messehalle

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Domorganist Hans Bachem

Zum Anhören klicken Sie bitte auf den jeweiligen Musiktitel (mp3-Format, 128KB/s)

Der Kölner Domorganist und Professor der Musikhochschule Hans Bachem (1897-1972) wurde 1928 Kustos der kurz zuvor fertiggestellten Orgel in der Messehalle. Das genaue Aufnahmedatum dieser Schellack-Platte ist nicht bekannt, vermutlich aber nicht lange nach 1928. In dieser Zeit spielte er auch 14täglich Rundfunkübertragungen aus der Messehalle.

 

_klais/bilder/zz_bis_8_2017/index/KoelnMesser_Orgelstunde_Bachem.JPGBergisch Gladbacher Zeitung

Da die B-Seite das Vollgeläut des Domes enthält, liegt die Vermutung nahe, dass die Messehallen-Orgel nur aufgenommen wurde, weil der Dom damals kein repräsentatives Orgelwerk aufzuweisen hatte.

 

Am 5. Dezember 1929 spielte Hans Bachem für das englische Label HMV (His Master's Voice) eine Aufnahmesession mit folgenden Stücken:

 

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Kleine Erklärung der Informationen auf HMV-Labeln

Alle Plattenseiten wurden mit vier wichtigen Informationen versehen, die eine exakte Identifizierung der Aufnahmen möglich machen:

  • Über das Layout und die Farbe des Labels kann der Produktionszeitraum eingegrenzt werden. Hier handelt es sich um ein B6-Label aus der Zeit September 1926 bis Oktober 1932
  • Die Katalognummer (Cat. No.) besteht aus einem Buchstaben und einer Nummer. Dabei steht der Buchstabe für den Plattentyp. "B" kennzeichnet doppelseitige 10"-Platten, die in dieser Form ab 1912 produziert wurden.
  • Die Nummer identifiziert die ganze Platte innerhalb des Verkaufskataloges.
  • Für genauere Informationen muss man die Matritzennummer zuhilfe nehmen. Die Aufnahme-Matritze des Mendelssohn-Liedes trägt die Nummer 60-756. Über das firmeninterne Verzeichnis von HMV kann man nun herausfinden, dass diese Matritze am 5.12.1929 vom Kölner Domorganisten aufgenommen wurde.

Der Online-Katalog des CHARM (Centre for the Hitory and Analysis of recorded Music, eine Forschungskooperation mehrerer englischer Universitäten) listet als Aufnahmeort der HMV-Aufnahmen tatsächlich "organ, Cologne Cathedral". Diese letzte Information wirft nun mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Es fällt auf, dass auf dem Label nicht "at the organ of Cologne Cathedral" steht, sondern "Organist of Cologne Cathedral" (wie auch auf der Odeon-Platte, s.o.) – ein feiner Unterschied! Die Akustik der Aufnahmen legt nahe, dass es sich nicht um die Domorgel handelt, die selbst nach dem letzten Umbau kein romantisches Instrument war (Johann Georg Arnold 1791,  Engelbert Maaß 1821, Franz Sonreck 1863, Wilhelm Schaeben 1898, Ernst Seifert 1928, zuletzt III/48). Wie oben beschrieben, schien Hans Bachem ein nicht ungetrübtes Verhältnis zu seiner Domorgel gehabt zu haben. So liegt die Vermutung nahe, dass auch diese Aufnahmen in der Messehalle gemacht worden sind. In der Veröffentlichung durch Elektrola ist dann auch die Messehalle als Aufnahmeort auf dem Label genannt.

 

An dieser Stelle sei Herrn Christoph Heuer für die Überlassung der Musik- und Bilddateien herzlich gedankt.