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Treis, Kath. Pfarrkirche St. Johannes Baptist

Restaurierung der 1837 von Franz Heinrich und Carl Stumm erbauten historischen Orgel

 

Die große, dreischiffige Hallenkirche von Treis mit ihrem aufwändig gestalteten Hochchor wurde von dem bedeutenden Architekten Johann Claudius Lassaulx (1781-1848) in den Jahren 1823-1831 neu erbaut. Auf ihn geht wohl auch der Entwurf für das Orgelgehäuse zurück, genial einfach als gotischer Spitzbogen konstruiert.

 

Die Orgel selbst wurde 1835 an die Gebrüder Stumm aus Rhaunen-Sulzbach in Auftrag gegeben und im Juli 1837 fertiggestellt. Die hohe Qualität der Werkstatt Stumm wird in vielen Details deutlich, etwa bei dem wunderbar gearbeiteten Gehäuse.

 

Die Orgel gehört mit der in Geisenheim, Heilig Kreuz, von 1839 zu den einzigen erhaltenen Instrumenten des 19. Jahrhunderts mit Principal 16‘ im Manual, dies sogar, im Gegensatz zu Geisenheim, mit originalen Prospektpfeifen. Die Orgel ist mit 29 Registern eines der großen erhaltenen Werke der Werkstatt Stumm aus dieser Zeit.

 

Die Orgel wurde in ihrer Geschichte mehrfach umgestaltet, so um 1900, als die originale Keilbalganlage durch einen großen Magazinbalg mit Schleudergebläse ersetzt wurde. 1930 erfolgte eine Umdisponierung im Sinne der Spätromantik. 1962/63 schließlich wurde die Mechanik verändert, die Spielanlage erneuert und die Disposition erneut verändert.

 

Ziel der Restaurierung war daher, möglichst nahe am ursprünglichen Konzept der Orgel ihre besonderen Qualitäten wieder zu geben, damit sie wieder der Beschreibung von 1838 entspricht - es sei „eines der solidesten, kraftvollsten und zugleich angenehmsten neuen zweiclavierigen Werke...“.

 

Die Originaldisposition wurde wiederhergestellt, verändertes Pfeifenwerk zurückgeführt und verlorenes nach originalen Vorbildern rekonstruiert. Ebenso zurückgeführt wurde die Traktur; Spielanlage und Keilbalganlage wurden rekonstruiert.

 

 

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