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Delaware/OH, USA, Asbury United Methodist Church

Enkel und Urenkel Klais   Die Herausforderung der Nachfolge    

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Der Besuch in der Kirche änderte meine Meinung. Beeindruckt war ich gleichermaßen vom Raum mit seiner nahezu quadratischen Grundfläche, dem großen Tiffany-Fenster mit seinen warmen Farben, den warmen Holzoberflächen und auch dem Orgelkomitee, welches aus sehr enthusiastischen, tatkräftigen und kompetenten Mitgliedern bestand. Wir Orgelbauer sind Handwerker, unsere Arbeit fußt auf den Traditionen der Handwerkskunst vergangener Tag. Aber gleichzeitig sind wir sehr emotionale Menschen. All diese Faktoren ließen in mir den Wunsch entstehen, für diesen Raum eine Orgel zu bauen – eine Klais-Orgel in der Asbury United Methodist Church zu haben.

 

Eine der ersten Fragen des Orgelkomitees an mich war ziemlich heikel: "Philipp, Sie repräsentieren Orgelbau Klais in Bonn, Deutschland. Warum sollten wir noch eine Klais-Orgel in der Stadt bauen? Wäre es nicht langweilig, zwei Instrumente vom gleichen Erbauer so dicht beieinander zu haben? Können Sie ehrlich das Konzept einer zweiten Klais-Orgel in unserer Gegend unterstützen?"

 

Das war eine heikle Frage, besonders weil ich persönlich meine, dass eine bestimmte Vielfalt in der Orgellandschaft sehr wichtig ist. So war mir bewusst, dass ich entweder ein sehr starkes, überzeugendes Konzept ausarbeiten musste, um die nächste Generation Klais zu vertreten, oder aber das Projekt vergessen sollte, falls ich mit nicht mehr als einer blassen Kopie der bestehenden Klais-Orgel käme.

 

Nachdem ich nun in der Kirche war, den Raum gespürt, das Komitee getroffen hatte, begann ich zu begreifen, dass hier ein Instrument gebraucht wurde, das sowohl die starke und warme Persönlichkeit des Kirchenraums als auch die aufgeschlossenen, tatkräftigen, charmanten Komiteemitglieder widerspiegelt.

 

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