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Impulse für den Orgelbau

Seit über 100 Jahren prägt die Familienwerkstatt Klais den Orgelbau  

 

Johannes Klais (sen.) erlernte den Orgelbau im Elsaß, der Schweiz und Süddeutschland. Als er 1882 seine Orgelbauwerkstatt in Bonn gründete, war seine Arbeit den traditionellen Bauweisen mit mechanischen Schleifladen verhaftet. Er gab dem Orgelbau neue Impulse, baute noch vor der Jahrhundertwende Hochdruckstimmen mit zwei Labien in Verbindung mit pneumatischen Kegelladen und war offen für Anregungen seines Sohnes Hans. Zusammen mit ihm realisierte er 1906 die elektrische Traktur.

 

 

Ab 1925 führte Hans Klais das Unternehmen. Mit zahlreichen neuen Entwicklungen und Erfindungen brachte er den Orgelbau wie auch die Werkstatt weiter voran. Unter ihm hielt die Moderne Einzug in die Prospektgestaltung, wurden ergonomische Spieltischformen entwickelt. Und er hielt an den Prinzipien des Vaters fest: Dem Orgelbau Impulse geben, gleichzeitig Ideen des Sohnes aufnehmen.

 

 

Der Enkel, Hans Gerd Klais, leitete die Werkstatt von 1965 bis 1995. Er kehrt zu den Quellen zurück: Mechanische Schleifladen. Schon früh versucht er, eine Synthese zwischen polyphoner und symphonischer Orgel zu finden. Und wieder folgt er der Tradition, nimmt die Ideen der jungen Generation auf.

 

 

Philipp Klais, der Urenkel des Gründers, aufgewachsen in der Werkstatt, lernte im Elsaß, in Deutschland und Übersee. Einigen Jahre arbeitet er Hand in Hand mit seinem Vater, bevor er 1995 die Leitung der Werkstatt übernahm. Neue Ideen verbinden sich mit bewährter Erfahrung. Gemeinsam mit einem jungen Team setzt sich die vierte Generation Klais für charaktervolle Instrumente mit hoher klanglicher und gestalterischer Ästhetik ein.

 

Die Orgel ist, wie Vergangenheit und Gegenwart zeigen, das wandlungsfähigste, ja das wandlungsfreudigste Instrument. Dies fordert geistige Beweglichkeit von seinem Konstrukteur, die Dynamik der Entwicklung gebietet Flexibilität in Denken, Handeln und Fühlen des Orgelbauers.

 

Die Familie wohnt und arbeitet unter dem Dach der Werkstatt. Ständig im Austausch mit den Mitarbeitern findet hier ein immerwährender Lernprozess statt. Ziel ist Erkenntnisgewinn. Einig sind sich alle über Ziel und Zweck ihres Tuns: Orgelbau ist schöpferische und zeitgemäße Auseinandersetzung mit dem Tradierten in all seinen Erscheinungsformen. Der Orgelbauer arbeitet in seiner Zeit, aber seine Werke müssen sich der Geschichte stellen. Und dabei sind sich alle bewußt: Im Kirchenraum dient die Orgel der Begleitung und Erhöhung des Gottesdienstes.

 

Werkstatt und Wohnhaus seit 1896